Ein Hochseeschiff hat den Strombedarf einer Kleinstadt. Liegt es im Hafen, wird dieser Bedarf von bordseitigen Dieselgeneratoren erzeugt, mit dem Ergebnis, dass Häfen zu den Top-Verursachern von Treibhausgasemissionen gehören. Auch der Hamburger Hafen beschäftigt sich damit, die Netto-Treibhausgasemissionen an seinen Terminals zu senken.
Mit der Landstromversorgung, bei der das Schiff über einen Anschluss am Kai mit Strom versorgt wird, ändert sich das. Containerschiffe, die für die Stromversorgung von Land ausgerüstet sind, haben eine Kabeltrommel an Bord, mit der sich zwei Kabel am Kai anschließen lassen. Aber was passiert, wenn die Positionierung der schiffseitigen Kabeltrommel und die des Anschlusses am Kai nicht zueinanderpassen?
Mit diesem Problem sah sich auch der Hamburger Hafen konfrontiert. Einen geeigneten Standort für eine festverlegte Landstromsteckdose zu wählen, ist nahezu unmöglich. Schiffe unterschiedlicher Größe und Konfiguration legen in hoher Frequenz an den Liegeplätzen an, wobei diese täglich flexibel für ein effizientes Be- und Entladen geplant werden. Stationäre Landanschlüsse am Kai schränken den Anschlussbereich ein und die Auszugslänge ist limitiert.
Gleichzeitig ist die Bewegung der großen Kabel am Kai schwergängig und ineffizient, die Leitungen können durch das Ziehen über den Boden schnell verschleißen oder am Boden liegend zu Stolperfallen werden.
Für die Umsetzung der Landstromversorgung musste daher ein flexibles System gefunden werden, das gleichzeitig die Anforderungen an das IEC/IEEE 80005-1, Anhang D erfüllt. Im Annex D sind mechanische und elektrische Vorgaben, Sicherheitsprotokolle und Vorgehensweisen der Prüfung von Hochspannungs-Landanschlusssystemen in Containerterminals definiert.