Stand 2023
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Spritzgussmaschinen
Gegründet | 1964 von Margret und Günter Blase in Köln (Mülheim); 100 % Familienbesitz |
Geschäftsführung | Frank Blase, Inhaber & Entrepreneur Gerhard Baus, Geschäftsführer New Businesses Michael Blaß, Geschäftsführer e-kettensysteme Artur Peplinski, Geschäftsführer igus international Tobias Vogel, Geschäftsführer Gleitlager & Lineartechnik |
Größtes Testlabor der Branche | Gesamtfläche 3,800 m², 15.000 Tests/Jahr |
Invest F+E & Digitalisierung | 51,7 Mio. € |
Zertifikate | Qualitäts- und Umweltmanagement DIN EN ISO 9001, IATF 16949, ISO 14001:2015, ISO 50001:2018 Weitere Zertifikate und Gütesiegel |
„Geben Sie mir Ihr schwierigstes Teil und ich finde eine Lösung“, sagt Günter Blase. Er musste etwas wagen, um Pierburg, seinen ersten Kunden, zu gewinnen. Zuhause saßen zwei Kinder, die versorgt werden mussten. Das Geld war knapp. Gerade erst hatte er zusammen mit seiner Frau Margret igus gegründet und die erste Spritzgussmaschine musste noch gekauft werden. Der Auftrag von Pierburg war dringend nötig.
Tatsächlich bekam Günter Blase eine Anfrage von Pierburg. Das komplizierteste Problemteil war ein Ventilkegel für Fahrzeugvergaser. Niemand wäre 1965 auf die Idee gekommen, dieses kleine Metallbauteil aus Kunststoff und obendrein mit einer Spritzgussmaschine herzustellen. Die Fertigung war einfach zu kompliziert. Für Günter Blase kein Grund, den Mut zu verlieren. Er zog sich in seine Doppelgarage zurück und experimentierte so lange, bis der erste perfekte Kunststoff-Ventilkegel aus der Spritzgussmaschine kam.
Die Entstehung der ersten Energiekette aus Kunststoff ist symptomatisch für die igus GmbH: Sie wurde entwickelt, weil Günter Blase dem Textilfabrikanten Schlafhorst genau zugehört hat. Schlafhorst suchte für seine Textilmaschinen nach einem Konzept, um Leitungen auf langen Verfahrwegen in der rauen Umgebung zu schützen. Gleitlager aus hochwertigem Kunststoff stellte igus bereits erfolgreich her. Gemeinsam mit dem Maschinenbauer entstand dann die sogenannte Serie 20. Ein Meilenstein in der Automatisierung.
Die Doppelgarage in Köln-Mühlheim wurde schon bald zu klein. Vor den Toren von Köln, in Bergisch Gladbach, fand Günter Blase im historischen Industriegebiet Lochermühle ein passendes Gebäude. Über das alte Gelände, auf dem durch die Lage am Bach Strunde schon 1595 die ersten Mühlen angesiedelt waren, wehte genau der richtige Unternehmergeist, um die Firma igus voran zu treiben.
Die innovative Energiekette aus hochwertigen Polymeren war mittlerweile ein ganzes Stück weiterentwickelt und in mehreren Ausführungen erhältlich. Um das Produkt auch wirksam zu verbreiten, wurde der erste Katalog für Energieketten entworfen und gedruckt. Der 2-Seiter mit Spiralbindung war in seinem Design der Vorläufer für alle heutigen Werbemittel und Drucksachen von igus: ein aufmerksamkeitsstarker Hingucker.
Günter Blase ist bekannt für seinen Forscher- und Pioniergeist. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis er für seine Gleitlager nicht mehr auf Lieferantenmaterial setzt, sondern eigene Werkstoffe entwickelt. Mit iglidur G kommt der erste eigene Werkstoff, aus dem er Gleitlager im Spritzgussverfahren herstellt. Das Gleitlager iglidur G, bei igus auch „Der Allround-Klassiker“ genannt, ist auch heute noch im Programm. Es glänzt mit seiner vielfältige Einsetzbarkeit und ist wie alle Gleitlager schmier- und wartungsfrei.
Mittlerweile war Frank Blase in das Unternehmen eingestiegen und sah die Chance, in den USA schneller mit dem Gleitlagerprogramm Erfolg zu haben. Zwei weitere Werkstoffe, iglidur X und iglidur M250, wurden entwickelt und mit den nötigen Zoll-Abmessungen aufgelegt. Der Start in Rhode Island verlief dabei mehr als schleppend. 1986 stieß der jüngere Bruder Carsten Blase hinzu und Frank ging zurück nach Deutschland. Heute ist igus USA eine der größten von 35 Auslandsfilialen.
Die Menschen sind das Herzstück bei igus. Sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Kundenseite. Um die igus Philosophie zu veranschaulichen und zu verinnerlichen, entwickelte Frank Blase das igus Sonnensystem, es stellt bildlich die Unternehmensstruktur der igus GmbH dar. Alles und jeder ist hier festgehalten, Teams, Teamleiter, Geschäftsführung und auch der Kunde als lebensnotwendiges Zentrum. Denn er ist es, der wie die Sonne die Energie spendet. Alles agiert zusammen in einem System, das sich an den Regeln des Chaos orientiert – und so garantiert nicht statisch wird.
Wo gehobelt wird, fallen auch Späne und Schmutz. Gegen Belastungen durch Bewegung schützte die e-kette in mittlerweile immer mehr Branchen erfolgreich die Leitungen. Um auch der holzverarbeitenden und materialtransportierenden Industrie ein leitungsschonendes System anbieten zu können, wurde das Energierohr R68 entwickelt. Durch die geschlossene Konstruktion kann hier seitdem der beste Schutz für Kabel in rauen Umgebungen geboten werden. Zudem erleichtert es die Montage.
Die e-kette fand immer mehr Einsatz in der Industrie und zwangläufig wurden auch passende Leitungen ein Thema. Im Kontakt mit seinen Kunden hörte Frank Blase immer wieder, dass eine schlechte Leitungsqualität zu Korkenzieher-Effekten, Aderbrüchen und zur Schlaufenbildung führte, wenn es um Beschleunigung, hohe Taktzahlen und Geschwindigkeit ging. Diese Herausforderung hatte igus schon bei den e-ketten gemeistert. So entschied man sich, selbst Leitungen zu entwickeln, innovativ bündelverseilt und tribologisch optimiert, und damit die Verantwortung für ein ganzes System aus Energiekette und Leitungen zu übernehmen.
Kataloge in Papierform erfüllten schnell nicht mehr die Ansprüche, die igus an sich selbst hatte. Der Kunde sollte mehr Informationen bekommen und auch in der Lage sein, seine Energiekette für seine individuelle Anwendung finden zu können. Und so wurde der erste e-ketten Experte programmiert und auf CD-ROM veröffentlicht, ein Simulationsprogramm, das die richtige Konfiguration vorschlagen und auch schon verschiedene Innenaufteilungen anbieten konnte. Ein wichtiger Schritt zu „Energieführen leicht gemacht“.
Eine Frage stellt sich seit jeher jeder bei igus: Wie können wir etwas für den Kunden verbessern? Als nur eine Antwort von vielen brachte igus readychain auf den Markt, die Energiekette, die schon mit den gewünschten Leitungen in den passenden Abmessungen konfektioniert und damit einbaufertig ist. Und nicht nur das: Die Bestellung wurde für den Kunden einfacher, denn ab jetzt gab es nur eine Bestellung, die er aufgeben musste. Die readychain spart Zeit bei der Lieferung, Zeit beim Einbau, braucht weniger Platz in der Logistik und ist kostengünstiger in der Fertigung.
Die Kunden von igus fragten immer mehr nach Lösungen für Linearbewegungen. Sie wollten schnelle Bewegungen leise und schmierfrei konstruieren, mit all den Vorteilen, die sie schon von den iglidur Gleitlagern kannten. Als erstes Produkt kam hierzu eine Folie mit Spielausgleich und aus einem besonders reibungsarmen Werkstoff auf den Markt. Im Namen „drylin“ steckte schon der Anspruch, den es hatte: trockene Linearführung. Eben schmierfrei.
Auch die Fabrik im historischen Gemäuer wurde zu klein, igus wuchs beständig in allen Bereichen. Man brauchte mehr Produktionsstätte und mehr Platz für Mitarbeiter. Und zwar nicht nur für ein paar Jahre, sondern langfristig, als feste Basis, eine Fabrik, die mitwachsen konnte. Der renommierte britische Architekt Sir Nicholas Grimshaw war fasziniert von dem Briefing und auch von dem Bild des Sonnensystems, das die Unternehmenskultur widerspiegelt. Und so entstand ein Gebäude mit markanten gelben Pylonen, das durch seine Offenheit, Flexibilität und sein außergewöhnliches Konzept für Helligkeit hervorsticht und seitdem auf Mitarbeiter und Vorbeifahrende wirkt.
Selbsteinstellende Lager herzustellen war die logische Konsequenz aus der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Werkstoffen und dem Ausbau von Anwendungsmöglichkeiten. Im 2-Komponenten-Spritzguss hergestellt, formt sich das Gehäuse über die innere Kalotte und bleibt gleichzeitig beweglich. Bis heute wächst die igubal Palette stetig und bei allen neuen Werkstoffen und Formen sind sie dabei immer eins: schmierfrei, wartungsfrei und günstiger als metallische Lager.
China wurde mehr und mehr zu einem lohnenden Markt für igus. Auch hier setzte man auf Energieketten, Leitungen und Gleitlager aus Köln Porz-Lind. Für eine bessere Koordination und Abwicklung der Geschäftsbeziehungen wurde kurz vor der Jahrtausendwende eine Niederlassung in China gegründet. Heute ist sie die größte Auslandsfiliale.
Die Wirtschaft setzt in vielen produzierenden Bereichen immer mehr auf Automation und somit auf Roboter. Roboter jedoch stellen durch ihren großen Bewegungsradius neue besondere Anforderungen an sichere Energieführungen. igus präsentiert die ersten Speziallösungen für Roboter, die Torsion, 24 h Dauerbetrieb und viele individuelle Anpassungswünsche abdecken. Mit triflex wird eine eigene Produktreihe eingeführt. Die passenden Kabel dazu, die den gleichen Bedingungen standhalten können, folgen später.
Mit drylin W stieg igus in die Profilführungen ein. Auch hier waren die schlagenden Argumente, dass die gleitenden Elemente 100% schmier- und wartungsfrei sind. Die Beständigkeit gegen Schmutz, Staub und Feuchtigkeit machen sie für viele Anwendungsumgebungen einsetzbar. Der sehr leise Lauf ist ein weiterer Pluspunkt, vor allem bei hohen Einsatzzeiten, wenn viele Maschinen parallel laufen. Mit dem modularen Baukastenprinzip macht igus es seinen Kunden leicht, die passende Linearführung zu konstruieren. Verschleißfest sind die alle.
Kugellager kennt jedes Kind, es steckt in Rollschuhen, Tretrollern, es ist nahezu ein Alltags-Bauteil. Womit jeder Verwender irgendwann in Berührung kommt, ist die lästige Schmierung. igus hat auch hierfür in die Polymer-Kiste gegriffen und die ersten Kugellager mit reibungsoptimierten Kunststoffen entwickelt. „xiros“ leitet sich von dem griechischen Wort für „trocken“ ab. Auch diese Produkte sind schmier- und wartungsfrei. Sie haben weniger Gewicht als metallische Kugellager und eignen sich durch eine größere Hygiene für wesentlich mehr Anwendungsbereiche.
Die vorrauschauende Gestaltung der Fabrik mit den gelben Pylonen macht sich nun bezahlt. igus erweitert die Fabrik um ganze 60 %. Mehr Maschinen, mehr Werkzeuge, mehr Lagerfläche, alles findet seinen Platz in dem luftigen Gebäude. Und es ist noch genug Platz übrig für weitere Expansion.
robolink W war der erste kostengünstige Roboterarm, der bei igus entstand. Die Entwicklung begann mit dem Kauf eines Patents für einen Gelenkarm mit Seilantrieb. Schon wenige Jahre später machte die robolink Entwicklung einen großen Schritt nach vorne und die D-Serie wurde entwickelt. Der Unterschied zu den vorherigen Modellen lag vor allem im Antrieb. Robolink D Knickarmroboter wurden mit Hilfe von Direktantrieben bewegt.
Mit dem twisterband bringt igus eine eigene Energiekette für Drehführungen auf den Markt. Mit 7.000 Grad-Drehbewegung in horizontalen und bis zu 3.000 Grad in vertikalen Einbaulagen ist es eine kostengünstige und verschleißarme Lösung für Drehbewegungen auf engstem Raum. Was vom Design her futuristisch aussieht, ist in der Handhabung denkbar einfach durchdacht. Spoiler-Alarm: 2011 wird diese Energiekette den reddot design award gewinnen.
Hochleistungspolymere von igus gibt es bereits in zahlreichen Formen. Wieso also nicht auch als Halbzeug, dachte sich die igus GmbH 2010. Erhältlich sind iglidur Halbzeuge seitdem als Platten, Rund-, sowie Hohlstäbe. Der Vorteil: Mit Halbzeugen können sich Kunden ihr individuelles Bauteil selbst fertigen und damit die Vorteile einer Vielzahl verschiedener iglidur Werkstoffe nutzen. Alternativ bietet igus einen Fertigungsservice und bearbeitet iglidur Halbzeuge nach Wunsch.
„E“ wie elektrisch, man kann es schon vermuten. igus bietet jetzt auch passende Antriebe und Motoren für drylin Linearachsen an. Im Online-Shop kann sich der Kunde jetzt mit wenigen Klicks eine komplette Linearachse inkl. Motor, Anschlussleitungen und Anbauteilen zusammenstellen. Der Produktfinder berechnet außerdem den Einzelpreis der Linearachse sowie die Auslastung der Motoren und die Lebensdauer in Hüben. Das „E“ könnte in diesem Fall auch für „einfach konfigurieren“ stehen.
Als hätte Günter Blase es 1994 schon geahnt. Zumindest hatte er es wahrscheinlich gehofft. Die igus GmbH wächst stetig weiter und braucht wieder mehr Platz. Der war zum Glück in der Planung schon vorgesehen und so verschieben sich innerhalb der 4 Wände in der Spicher Straße noch einmal die Produktions- und Schreibtischplätze. Die vorausschauende Architektur von Sir Nicholas Grimshaw macht es möglich.
Zum 30-jährigen iglidur Jubiläum wurde ein Smart mit iglidur Gleitlagern ausgestattet und auf eine Reise rund um die Welt geschickt. Über 30 Länder durchquerte der Kleinwagen dabei in 14 Monaten. Mit dieser Aktion demonstrierte igus den weltweit vielfältigen Einsatz seiner Polymer-Gleitlager und die Leistungsfähigkeit der iglidur Werkstoffe.
Filamente mit bis zu 50-facher Verschleißfestigkeit, 3d-gedruckte Teile, die genauso lange in der Bewegung halten wie Spritzgussteile – mit diesen Versprechen startete igus in den 3D-Druck. SLS-Pulver, gedruckte Spritzgusswerkzeuge und kostenlose Online-Services kamen hinzu. Weltweit einmalig ist die Möglichkeit, die Lebensdauer der Teile online zu berechnen. igus hält seine Versprechen.
Komponenten von igus sind verschleißarm und halten in Anwendungen prinzipiell schon länger, was für Unternehmer weniger Wartungsaufwand bedeutet. Mit den smart plastics bringt igus Sensoren und Übermittlungssysteme, die Verschleiß rechtzeitig erkennen und über eine Meldung den geplanten Austausch möglich machen. Damit der Worst-Case erst gar nicht eintreten kann: Schäden und ein Ausfall der Anlage. Das spart Zeit, Nerven und Kosten. Und erhöht die Produktivität.
igus führt eine Plattform ein, die Anwender und Anbieter von Low-Cost-Robotik-Komponenten einfach und schnell zusammenbringt. Anwender können sich eine Low-Cost-Robotik-Lösung zusammenstellen, die ihren Anforderungen und ihrem Budget entspricht. Anbieter von Robotik-Komponenten können auf dem neuen Marktplatz ihre Produkte an ein größeres Publikum vermarkten.
Wenn die Nachfrage auf dem Markt nach einem Produkt hoch ist, so sind die Hersteller und ihre Lieferanten gefragt. Schnell und unkompliziert müssen kundenindividuelle Teile, wie Gleitlager in Sonderformen, geliefert sein. Doch nicht selten dauert die Produktion von Sonderteilen im Spritzguss mehrere Wochen. Mit dem FastLine Service sind schmiermittelfreie Kunststoff-Gleitlager in Sonderabmessungen zu kostengünstigen Teilepreisen bereits innerhalb weniger Tage lieferbar.
Von Anfang an wurde immer wieder das Leben bei igus im Film festgehalten.
Dieser Zusammenschnitt alter Aufnahmen und Interview-Szenen mit Günter Blase gibt einen kleinen Einblick in die Anfangsjahre.
188.000 Kunden haben wir natürlich nicht allein in Deutschland. In über 80 Ländern ist igus für seine Kunden da, mit Fabriken in 15 Ländern, 30 eigenen Niederlassungen und weiteren Vertriebspartnern.
Über die vielen Jahre haben sich einge Auszeichnungen und Preise angesammelt. Damit werden die Leistung unserer Menschen und Produkte honoriert, was uns sehr freut.