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iglidur L250 ist ein Gleitlagerwerkstoff für hohe Drehzahlen, schnelle Gleitbewegungen und niedrige Reibwerte. Diese Vorteile kann der Werkstoff iglidur L250 besonders bei niedrigen Belastungen ausspielen. Anwendungen, bei denen diese Vorteile eine Rolle spielen, sind Ventilatoren, Kleinmotoren, schnell laufende Sensoren oder die Magnettechnik.
| Technisch beschreibende Eigenschaften | ||
|---|---|---|
| Verschleißfestigkeit bei +23 °C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Verschleißfestigkeit |
| Verschleißfestigkeit bei +90 °C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Verschleißfestigkeit bei +150 °C | - 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Gleiteigenschaft | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | Reibwert, dynamisch, gegen Stahl: µ 0,08 – 0,19 |
| Verschleißfestigkeit unter Wasser | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Medienbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Medienbeständigkeit |
| Resistenz gegen Kantenpressung | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Stoß- und Schlagresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Schmutzresistenz | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + |
Kurzzeitig sind iglidur L250 Gleitlager bis Temperaturen von 180 °C einsetzbar. Zu beachten ist, dass eine mechanische Sicherung der Lager ab Temperaturen von 55 °C empfohlen wird. Durch höhere Temperaturen kann es vorkommen, dass die Gleitlager den Presssitz verlieren und sich in der Bohrung bewegen.
Temperaturen, thermischer Ausdehnungskoeffizient
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitg | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -40 °C | +90 °C | +180 °C | +55 °C |
iglidur L250 ist gerade für hohe Gleitgeschwindigkeiten bei niedrigen Lasten entwickelt worden. Neben der physikalischen Grenze, die durch die Lagererwärmung vorgegeben wird, wirken auch die Verschleißwerte begrenzend, wenn bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten rasch hohe Gleitwege entstehen und die zulässige Verschleißgrenze dadurch früher erreicht wird. Die maximalen Geschwindigkeiten sind der Tabelle zu entnehmen.
Gleitgeschwindigkeiten verschiedener iglidur Materialien
| maximale Gleitgeschwindigkeiten [m/s] | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| langzeitg | 1,0 | 0,7 | 2,0 |
| kurzzeitig | 1,5 | 1,1 | 3,0 |

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur L250 Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse
X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur L250 Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur L250 bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen Flächenpressung von 45 MPa beträgt die Verformung weniger als 3 %. Eine plastische Verformung kann bis zu diesem Wert vernachlässigt werden. Sie ist jedoch auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.
In der besten Paarung (gegen Wellen aus V2A) werden schon mit niedrigen Belastungen Reibwerte von 0,14 erreicht. Schon bei 10 MPa wurden Reibwerte unter 0,1 gemessen (Abb. 04 and 05).
Reibwerte gegen Stahl (Ra = 1 μm, 50 HRC):
| iglidur L250 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwert µ | 0,08 - 0,19 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Wie in Abb. 06 zu sehen ist, ist eine Vielzahl von Wellen bei niedrigen Belastungen und niedriger Rotation empfehlenswert. Die guten Reibwerte werden zudem über einen weiten Bereich empfehlenswerter Wellenrauigkeiten gehalten. Bei Belastungen größer als 1 MPa ist dem verwendeten Wellenwerkstoff besondere Beachtung zu schenken.
iglidur L250 Gleitlager sind gegen verdünnte Laugen und sehr schwache Säuren sowie gegen Lösungsmittel und alle Arten von Schmierstoffen beständig.
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C], + beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
| Chemikalien | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + bis 0 |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| Kraftstoffe | + |
| starke Basen | 0 |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | + |
| verdünnte Säuren | 0 bis - |
iglidur L250 Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).
Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen:
| Durchmesser d1 [mm] | Gehäuse H7 [mm] | iglidur L250 Gleitlager E10 [mm] | Welle h9 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | +0,000 +0,010 | +0,014 +0,054 | –0,025 +0,000 |
| > 3 bis 6 | +0,000 +0,012 | +0,020 +0,068 | –0,030 +0,000 |
| > 6 bis 10 | +0,000 +0,015 | +0,025 +0,083 | –0,036 +0,000 |
| > 10 bis 18 | +0,000 +0,018 | +0,032 +0,102 | –0,043 +0,000 |
| > 18 bis 30 | +0,000 +0,021 | +0,040 +0,124 | –0,052 +0,000 |
| > 30 bis 50 | +0,000 +0,025 | +0,050 +0,150 | –0,062 +0,000 |
| > 50 bis 80 | +0,000 +0,030 | +0,060 +0,180 | –0,074 +0,000 |
| > 80 bis 120 | +0,000 +0,035 | +0,072 +0,212 | –0,087 +0,000 |
| > 120 bis 180 | +0,000 +0,040 | +0,085 +0,245 | –0,100 +0,000 |


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