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iglidur W300 Lager behalten ihre außergewöhnliche Abriebfestigkeit auch noch bis zu den höchsten zulässigen Anwendungstemperaturen und neigen gleichzeitig bei niedrigen Temperaturen nicht zum Verspröden. Bei Temperaturen über +60 °C ist eine zusätzliche Sicherung erforderlich.
Temperaturen, thermischer Ausdehnungskoeffizient
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitig | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -40 °C | +90 °C | +180 °C | +60 °C |
Auch bei höheren Gleitgeschwindigkeiten steigen die Reibwerte für iglidur W300 Gleitlager nicht an. Deshalb lassen sich gegenüber anderen Werkstoffen etwas höhere Gleitgeschwindigkeiten erzielen, zum Beispiel bis zu 1,5 m/s rotierend und bis zu 6,0 m/s linear. Durch die außergewöhnliche Verschleißfestigkeit bleibt der Lagerverschleiß auch bei längerem Einsatz mit hohen Geschwindigkeiten niedrig. Besonders hohe Geschwindigkeiten erzielt man mit iglidur W300 Lagern auf gehärteten, nicht zu glatten Wellen.
Gleitgeschwindigkeiten verschiedener iglidur Materialien
| maximale Gleitgeschwindigkeit [m/s] | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| dauerhaft | 1,0 | 0,7 | 4,0 |
| kurzzeitig | 1,5 | 1,8 | 6,0 |
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur W300 Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. iglidur W300 zeigt trotz hoher Elastizität eine sehr hohe Druckfestigkeit. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur W300 bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen Flächenpressung von 60 MPa beträgt die Verformung weniger als 3%.
Wie die Verschleißfestigkeit ändert sich mit der Belastung auch der Reibwert μ. Anders als bei den anderen iglidur Werkstoffen bleibt der Reibwert von iglidur W300 auch bei höheren Umfangsgeschwindigkeiten konstant niedrig.
Reibwerte gegen Stahl (Ra = 1 μm, 50 HRC):
| iglidur W300 | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwerte µ | 0,08 - 0,23 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Reibung und Verschleiß sind auch in hohem Maße vom Gegenlaufpartner abhängig. Zu glatte Wellen erhöhen sowohl den Reibwert als auch den Verschleiß der Lager. Glatte Wellen bergen die Gefahr von Ruckgleiten (Stick- Slip). Quietschen als ein Effekt von Stick-Slip ist meist die Folge von zu glatten Wellen. Am besten haben sich Wellenrauigkeiten von 0,4 bis 0,5 μm bewährt. Gerade bei iglidur W300 ist die Verschleißfestigkeit bei dieser Rauigkeit immer noch sehr gut, während die Reibung den niedrigsten Wert annimmt. Abb. 06 zeigt einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen. Gerade bei höheren Belastungen sind gehärtete Wellen vorzuziehen. Falls der von Ihnen vorgesehene Wellenwerkstoff in den hier vorgestellten Versuchsergebnissen nicht enthalten ist, sprechen Sie uns bitte an.
Die Feuchtigkeitsaufnahme von iglidur W300 Gleitlagern beträgt im Normalklima etwa 1,3 Gew.-%. Die Sättigungsgrenze in Wasser liegt bei 6,5 Gew.-%. Dies muss bei entsprechenden Einsatzbedingungen berücksichtigt werden.
iglidur W300 Gleitlager sind gegen Bewitterung eingeschränkt beständig. Die Werkstoffeigenschaften verschlechtern sich. Verfärbungen treten auf. Praxistests unter Echtanwendungsbedingungen werden empfohlen.
iglidur W300 Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Sie sind gegen die meisten Schmierstoffe beständig. Von den meisten schwachen organischen und anorganischen Säuren wird iglidur W300 nicht angegriffen.
+ beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C]
| Medium | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + bis 0 |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kraftstoffe | + |
| verdünnte Säuren | 0 bis - |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | + |
| starke Basen | 0 |
iglidur W300 Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).
Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen:
| Durchmesser d1 [mm] | Welle h9 [mm] | iglidur W300 E10 [mm] | Gehäuse H7 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | 0 - 0,025 | +0,014 +0,054 | 0 +0,010 |
| > 3 bis 6 | 0 - 0,030 | +0,020 +0,068 | 0 +0,012 |
| > 6 bis 10 | 0 - 0,036 | +0,025 +0,083 | 0 +0,015 |
| > 10 bis 18 | 0 - 0,043 | +0,032 +0,102 | 0 +0,018 |
| > 18 bis 30 | 0 - 0,052 | +0,040 +0,124 | 0 +0,021 |
| > 30 bis 50 | 0 - 0,062 | +0,050 +0,150 | 0 +0,025 |
| > 50 bis 80 | 0 - 0,074 | +0,060 +0,180 | 0 +0,030 |
| > 80 bis 120 | 0 - 0,087 | +0,072 +0,212 | 0 +0,035 |
| >120 bis 180 | 0 - 0,100 | +0,085 +0,245 | 0 +0,040 |
Gleitlager aus iglidur W300 sind elektrisch isolierend.
| spezifischer Durchgangswiderstand | Oberflächenwiderstand |
|---|---|
| > 1013 Ωcm | > 1012 Ω |


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